2014/06/18

d u & i c h, t a g t r a u m

Weißt du, ich koennte jetzt einfach nur neben dir hocken und alles um mich herum vergessen. Einfach alles unwichtig werden lassen, alles andere in eine luftdichte Champagnerflasche einsperren und den Korken drauf stecken und dann in einen Fluss werfen, damit das Wasser all das mit sich traegt. Ich wuerde einfach gerne jetzt auf der Couch neben dir sitzen, wenn das Licht gedimmt ist und nur der Kerzenschein in deinen Augen flimmert. Um uns herum unzaehlige, bunte Kuschelkissen 40 x 40 cm, meine angewinkelten Beine liegen auf dem gepolsterten Sofa, deine dunkle Jeans beruehrt meine graue Wollstrumpfhose und dann wuerden wir vor der Spielekonsole sitzen und du wuerdest nur lachen, weil ich gegen dich verliere. Du wuerdest lachen und mich aufziehen, weil ich immer gegen dich verliere, egal wie viel Muehe ich mir auch geben mag. Du wuerdest mich wieder von der Seite anschauen und frech schmunzeln und dann wuerde ich nur schuechtern irgendwelche schwachen Lichtpunkte in der Luft suchen. Du wuerdest gegen mich gewinnen, haushoch. Sogar mit einer Hand auf der Spielekonsole wuerdest du mich schlagen. Ich wuerde gegen dich verlieren. Ich verliere nicht gern. Aber weißt du, bei dir ist das okay. Bei dir macht mir das nichts aus. Meine Finger wuerden nur wild auf den Tasten rumdruecken, weil ich denke, meine Chancen waeren so hoeher und ich mir nie merken kann, was welcher Knopf ausloest. Dann wuerde ich kurz aufhoeren zu reagieren und koennte anfangen zu weinen, weil der Moment so wundervoll ist, dass ich ihn niemals gehen lassen will. Und weil ich Angst davor habe, mit einer Bewegung, mit einem Laut, mit einem Atemzug nur, die Schoenheit zu zerreißen und alles wuerde verfliegen. Weggeblasen, ehe ich es zu fassen bekomme. Wenn du da bist, dann hab ich so oft schreckliche Angst davor, weißt du das? Und ich koennte schluchzen, ganz laut schluchzen, weil immer, wenn deine Augen auf mich treffen, bin ich entwaffnet. Immer wenn dein Blick mich trifft und du nur eine handbreit von mir entfernt bist, dann bete ich dafuer, dass ich dir standhalte. Dass ich genau dort stehen bleibe und mich nicht vom Fleck ruehre. Ich darf mich keinen Millimeter vorwaerts bewegen. Ich darf das nicht. Denn immer wenn du mich anschaust, weiß ich, dass ich machtlos gegen dich bin. Dass ich dir verfalle, ich hatte noch nie eine Chance gegen dich. Ich bin noch nie gegen dich angekommen. Bei dir werd ich schwach.

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