2014/06/27

i d i s a p p o i n t p e o p l e & p e o p l e d i s a p p o i n t me

ich lauf wie barfuß über Glas.
b a r f o o t o n g l a s s.
neverenough

v a g a b o n d



and i'm a little bit lost without you
and i'm a bloody big mess inside





2014/06/18

n o s t a l g i a

" wer wirklich bewahren will, was geschehen ist, der darf sich nicht den Erinnerungen hingeben. die menschliche Erinnerung ist ein viel zu wohliger Vorgang, um das Vergangene festzuhalten; sie ist das Gegenteil von dem, was sie zu sein vorgibt. denn die Erinnerung kann mehr, viel mehr: sie vollbringt beharrlich das Wunder, einen Frieden mit der Vergangenheit zu schlie0en, in dem sich jeder Groll verfluechtigt und der weiche Schleier der Nostalgie ueber alles legt, was mal scharf und schneidend empfunden wurde. glueckliche Menschen haben ein schlechtes Gedaechtnis und reiche Erinnerungen. "                          

u n d a l l e s i s t g e b l i e b e n , n u r n i c h t w i r

Dann stand dein Name da, im nassen Sand. Dein Name mit einer Muschel in den Sand geschrieben, ein bisschen weiter weg von dem Salzwasser, damit du sicher bist, vor den Wellen. Deine Buchstaben im dunklen Nass als die Nacht einbricht. Das war da, wo die Wellen gleichmaeßig und sachte an den Strand schlagen, leer gefegter Platz und kaum eine Menschenseele. Und ich stand da mit meinen nackten Fueßen und frage mich, wo du gerade bist, wie es dir geht, ob du okay bist und was du jetzt machst, jetzt, genau in dem Augenblick als ich am anderen Ende unter Palmen saß, auf weißen Saecken, die mit feinem Kiesel gefuellt sind, neben Strandliegen und Strohhütten. Wo warst du, als das Meer gerauscht hat und die Wellen den Wind erstickt haben? Wo warst du da? Ich hab mich nicht vom Fleck geruehrt, stande auf nassem Grund, bis hinter mir jemand auftauchte und sich wunderte, was ich da mache. Ich wollte das nicht. Ich wollte nichts erklaeren, nichts erzaehlen, nichts preisgeben. Ich will keine Zweifel hoeren oder Belehrungen ueber irgendwas, was nicht verstanden wird. Ich wollte das nicht hoeren. Meine Fingerspitzen glitten ueber deinen Vornamen, mehrmals hinter einander, damit du verschwindest. Damit du dich in Luft aufloest. Nur, damit dich niemand erkennt. Dass man mich nicht erkennt. Dass man uns nicht erkennt. Oder mich, in dir. Immernoch.

w i e v i e l e t r a e n e n p a s s e n i n e i n e n k a n a l

1710.jpg' Wir  schreien  in  den  Regen  -  ohne  Schirm  und  Chance. ' Das war es. Das war nachts als irgendwo ganz weit draußen, hinter flachen Wellen ein paar Lichter gebrannt haben. Das war mitten in der Nacht als ich den Strand entlang lief und ab und an auf ein paar Meeresmuscheln trat und sie angeleuchtet hab, um zu sehen, ob sie noch leben. Das war da, als ich an der Kueste stand und gewartet hab, bis der Sand unter meinen Fueßen von dem Salzwasser weggetragen wird und ich einsicker. Das war da, wo ich in der Finsternis auf einem klapprigen Stuhl saß und zum Himmel geschaut habe. Es war Vollmond und hinter mir befanden sich einzelne Strandhuetten. Das war da, wo ich mit dem Ruecken zu allem stand und mit dem Gesicht zum Wind. Das war da, wo das Meer lauter rauscht als alles andere. Das war da, wo niemand nach dir fragt. Das war da, wo es wehtat und da, wo du mir gefehlt hast. Das war ein paar Meilen weiter östlich. 
Dort, wo die Wolken anders aussehen.

u n d i c h t r a e u m v o n c h i c a g o

ich wuerde auch gerne mit dir auf einem Felsbrocken mitten unter der amerikanischen Sonne liegen oder hinter riesigen Glasscheiben stehen, ein paar hunderte Meter ueber dem Erdboden und auf die Skyline von Chicago blicken. Oder im Regen laufen. In Muelltueten und traeumen. Wenn die Sonne rauskommt und alles in einen goldenen Schein taucht, im Wald noch Nebel haengt und ein kleines Haeuschen mitten in einem verlassenen Waldgrundstueck steht, dann, dann will ich mit dir traeumen.